Nähen

Als Jugendliche bekam ich eine Nähmaschine geschenkt. Meine Tante zeigte mir dann, wie diese funktionierte und nähte einen Rock sowie eine Sweatjacke mit sehr viel Hilfestellung mit mir. Danach habe ich mir mal noch einen Umhang für ein Karnevalskostüm genäht und ein paar Flickarbeiten vorgenommen. Ansonsten stand die Maschine jahrelang in der Ecke und irgendwann bewegte sich die Nadel nicht mehr, obwohl man den Motor laufen hörte. Daraufhin wurde sie dann in den Keller verband. Als sich dann vor einem guten Jahr ein kleiner Bauchbewohner ankündigte, packte mich die Lust etwas für den Zwerg zu nähen. Also kramte ich nach ca. 20 Jahren meine Nähmaschine hervor und brachte sie zu einem Reperaturladen. Dieser machte mir aber wenig Hoffnung und riet mir von der Kontrolle ab, da es sich um eine „Billig“-Maschine vom Discounter handelte und schon das Nachsehen ohne spätere Reparatur teurer wäre als die Maschine wahrscheinlich damals gekostet hat. Glücklicherweise konnte ich mir erst mal die Nähmaschine meiner Schwiegermutter leihen, eine Singer ebenfalls vom Discounter. Ich konnte mich noch erinnern, wie man den Faden einfädelt, die Untergarn-Rolle bespult sowie einlegt, Nähte versiegelt und dann machte ich mich im Internet auf die Suche nach Schnittmustern mit ausführlicher Anleitung. Mein erstes Nähergebnis zeige ich im nächsten Post, vorher möchte ich noch von der Karriere meiner alten Nähmaschine weiter berichten. Nach einigen Nähprojekten auf der Maschine meiner Schwiegermutter ließ mich der Gedanke einer eigenen Nähmaschine doch nicht los, obwohl ich das Angebot hatte, die Maschine bei mir stehen zu lassen, weil Schwiegermama die Maschine selbst kaum braucht und sie sie sich ja bei Bedarf bei mir holen könnte. Doch bevor ich mich endültig von meinem alten Möhrchen trenne, bat ich meinen Vater noch mal einen Blick auf die Maschine zu werfen. Und siehe da, dank dem sehr handwerklich begabten Papa, bewegte sie sich nach einigen Tropfen Öl und mehrmaligen Anstupsen mit dem Schraubenzieher tatsächlich wieder die Nadel. Voller Hoffnung kramte ich ein Probestück Stoff hervor, wurde aber enttäuscht. Die Nadel lief einwandfrei, aber der Stoff wurde nicht transportiert. Jetzt war ich so nah dran, es konnte doch nicht sein, dass sie doch noch weggeworfen werden musste, also musste erst noch mal Papa ran. Und tatsählich half auch hier Öl und Anstupsen. Seit dem läuft meine Maschine wieder einwandfrei.
Ich weiß, Profinäher kriegen wahrscheinlich die Krise, wenn sie meine Nähmaschine sehen. Aber ich bin froh, dass sie wieder läuft und bisher hat sie alles genäht, was ich vorhatte.
Und das hier ist sie:

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